Zytomegalie ist die weltweit häufigste angeborene Infektionskrankheit bei Kindern, ausgelöst durch das Zytomegalievirus (abgekürzt CMV), einem Herpesvirus. Bei Erwachsenen verläuft die Infektion meist symptomlos. Infiziert sich eine schwangere Person zum ersten Mal mit dem CMV-Virus, kann das Virus auf den Embryo/Fötus übergehen und bei diesem zu schweren Schädigungen führen (z. B. geistige Behinderung und nicht-erbliche Hörstörungen im Kindesalter), besonders wenn die Infektion in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft stattfindet. Das Risiko für eine Mutter-Kind-Übertragung ist nach Erstinfektion sehr viel höher als nach einer Reinfektion oder Reaktivierung. Übertragen wird das Virus durch Schmierinfektion, häufig von einem Geschwisterkind auf die Mutter und von dieser auf den Embryo/Fötus. Schwangere, die noch keine CMV-Infektion hatten (ca. 50%), können das Infektions-/Übertragungsrisiko durch Hygienemaßnahmen reduzieren. Der Bluttest für Schwangere, um zu erfahren, ob man bereits einmal infiziert war, zählt zu den individuellen Gesundheitsleistungen und wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.
Diese Podcast-Folge von SWR2 Wissen vom 29.03.2023 (Länge: 29 Min.) kann hier abgerufen werden.
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