Engel zum Trost für früh verwaiste Eltern
Im Rahmen eines Freiwilligentages der Metropolregion Rhein-Neckar im Jahr 2016 wurde bei der IuV-Stelle Mannheim (SkF Mannheim e.V.) erstmalig für Schmetterlingskinder* gehäkelt und gestrickt. Die Teilnehmer haben sich über diesen Tag hinaus weiter getroffen und haben sich für dieses Thema weiterhin engagiert. Nach einer längeren Pause knüpft die Gruppe nun wieder an. In der Zwischenzeit wurde fleißig weiter gehäkelt/gestrickt und viele liebevoll gestaltete Handarbeiten wie Mützen, Decken, kleine Teddys etc. wurden von zuhause mitgebracht.
Diese Handarbeiten können ein großer Trost für Eltern bedeuten, die gerade ihr Baby viel zu früh verloren haben.
Für totgeborene oder frühverstorbene Babys gibt es häufig keine Kleidung in passenden Größen zu kaufen, da sie oft viel kleiner sind. Im Rahmen des Abschied-Nehmens gehört es für die Eltern dazu, ihr verstorbenes Kind würdevoll bekleidet oder eingehüllt zu wissen. Dazu leistet unser ehrenamtlicher Handarbeitskreis mit viel Engagement einen erheblichen Beitrag.
Viele Erinnerungstücke sind in doppelter Zahl gefertigt. Eines wird als Sargbeigabe zum verstorbenen Kind dazu gelegt und eines verbleibt bei der Mutter bzw. den trauernden Eltern. Viele betroffene Eltern füllen in der Trauerzeit Schachteln mit diesen Erinnerungsstücken und legen ggf. noch Ultraschallbilder, Karten mit Fußabdrücken und ggf. Fotografien dazu. Das bleiben die einzigen gegenständlichen Erinnerungen der Eltern an ihr Kind nach einer Schwangerschaft, die glücklos endete. Etwas zu haben, was sie weiterhin anschauen können, hilft enorm bei der Trauerbewältigung.
Das Angebot wird zukünftig auch auf andere Kreativtechniken erweitert. Beispielsweise können jetzt auch Filzengel hergestellt werden.
Die Informations- und Vernetzungsstelle Pränataldiagnostik berät zu allen Themen rund um vorgeburtliche Untersuchungen, insbesondere dann, wenn die werdenden Mütter bzw. Eltern einen auffälligen Befund erhalten haben. In den Rückbildungskursen für verwaiste Mütter finden Frauen eines der wenigen Gruppengebote, die es für diese Zielgruppe überhaupt gibt. Die Frauen machen in diesem Rahmen gemeinsam Rückbildungsgymnastik. Im Anschluss daran gibt es angeleitete Gespräche und Austausch zu den individuellen Erfahrungen und Erlebnissen. Das Angebot wird von unserer Hebamme Maria Winkler und einer der Beraterinnen der Informations- und Vernetzungsstelle geleitet.
Nähere Informationen erhalten Sie bei der IuV-Stelle Mannheim unter der Telefonnummer 0621-120 80 13.