Am 11. und 12. Mai 2022 veranstalteten die Informations- und Vernetzungsstellen Pränataldiagnostik Karlsruhe und Mannheim in Kooperation mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) eine zweitägige Schulung zum Thema „Psychosoziale Beratung im Kontext pränataler Diagnostik (PND)“ im Bildungshaus Schloss Flehingen.
15 Beratende bei Schwangerschaftsberatungsstellen verschiedener Träger, überwiegend aus Baden-Württemberg, bekamen einen Überblick über die aktuellen Methoden der PND und häufige pränatal erkennbare chromosomale oder körperliche Auffälligkeiten sowie Basiswissen über die psychosoziale Beratung vor, während und nach Inanspruchnahme von PND vermittelt. Mit abwechslungsreichen Methoden wie Impulsreferaten, Kleingruppen- und Fallarbeit, Kurzfilmen, Selbstreflexion und Plenumsdiskussionen stärkten die Teilnehmenden so ihre beraterische Handlungskompetenz in Bezug auf Krisenintervention sowie die Themen Schwangerschaftsabbruch, Trauerbegleitung und Lebensgestaltung mit Krankheit und Behinderung. Auch zentrale gesetzliche Grundlagen und Aspekte der Netzwerkarbeit wurden thematisiert. Außerdem ermöglichte die Schulung eine kritische Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen sowie der eigenen Haltung und Rolle als Beratende im Kontext PND.
Seit dem 01.01.2010 ein Rechtsanspruch auf psychosoziale Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik, weil die Thematik mit seelischen Belastungen, ethischen Konflikten und Entscheidungsnöten einhergehen kann. Und obwohl die Methoden der PND inzwischen ein fast selbstverständlicher Teil der Schwangerenvorsorge geworden sind, scheinen schwangere Frauen und Paare häufig nicht ausreichend über die Untersuchungen und deren mögliche Konsequenzen informiert zu sein. Umso mehr freuen wir uns, dass wir den 15 Teilnehmenden durch die Schulung in ihrer Beratungskompetenz im Kontext von Pränataldiagnostik stärken konnten.