Pressemitteilung der IuV-Stellen Pränataldiagnostik in Baden-Württemberg zum 10jährigen Jubiläum
Grußbotschaften unserer Netzwerkpartner zum 10jährigen Jubiläum
Zehn Jahre nach ihrer Gründung haben die IuV-Stellen Pränataldiagnostik in Baden-Württemberg an ihren Standorten und in ihren Regionen ein breites interprofessionelles Netzwerk aufgebaut. Von der regen Zusammenarbeit zeugen die zahlreichen wertschätzenden Grußbotschaften unserer Netzwerkpartner.
Jubiläumsfachtag am 14. Juli 2021
„Im Zweifel für …?“ – Entscheidungskonflikte in der Pränataldiagnostik
2020 feierten die Informations- und Vernetzungsstellen (IuV) Pränataldiagnostik in Baden-Württemberg ihr 10-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum nahmen wir zum Anlass, am 14. Juli 2021 (coronabedingt ein Jahr später) Berater*innen, Hebammen, Ärzt*innen und weitere Kooperations- und Netzwerkpartner zu einem multiprofessionellen online-Fachtag mit dem Titel „Im Zweifel für…?“ – Entscheidungskonflikte in der Pränataldiagnostik einzuladen. Das rege Interesse hat uns sehr gefreut – knapp 200 Teilnehmende waren dabei! Die vielschichtigen Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten rund um das Thema Pränataldiagnostik wurden in Vorträgen und Diskussionen aus persönlichen, medizinischen und ethischen Blickwinkeln beleuchtet.
Frau Dr. Höckele-Häfner, Leiterin der Abteilung „Gesellschaft“ im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, eröffnete die Veranstaltung mit ihrem Grußwort und einer Würdigung der Rolle der IuV-Stellen im Netz der Schwangerschaftsberatungsstellen in Baden-Württemberg.
Einen Überblick über die Entwicklung der IuV-Stellen von der Idee bis heute gab uns Margarita Straub von der IuV-Stelle in Ulm. Neben ihr begleitete auch Dr. Marion Janke von der IuV-Stelle in Stuttgart die Entstehung und Entwicklung der IuV-Stellen von Beginn an.
Die beiden Berliner Journalistinnen Mareice Kaiser und Laura Ewert stimmten die Teilnehmenden mit ihren jeweiligen Perspektiven als betroffene Mütter mit einer bewegenden Lesung auf die Thematik ein. Beide waren mit einem Kind mit Behinderung schwanger. Frau Kaiser erfuhr erst nach der Geburt ihres Kindes von dessen Behinderung. Bei Frau Ewert wurden bereits sehr früh in der Schwangerschaft Auffälligkeiten beim Fötus festgestellt.
„Unser Kind ist nicht gesund“ – die besonderen Herausforderungen in der psychosozialen Beratung waren Gegenstand des Vortrags von Christine Lühn. Die Leiterin der Frauen- und Schwangerenberatung der Caritas Frankfurt verfügt als psychosoziale Beraterin bei pränatalen Befunden über einen großen Erfahrungsschatz in der Beratung von betroffenen Eltern.
Die medizinischen Aspekte beleuchtete Dr. Helmut Heilbronner mit seinem Vortrag „Die Rolle der Ärzte – mehr als nur der Überbringer schlechter Nachrichten“. Dr. Heilbronner ist Facharzt für Humangenetik und ehemaliger Chef der klinischen Genetik am Klinikum Stuttgart. Er begleitete insbesondere die Entwicklung der IuV-Stelle in Stuttgart und anderer Beratungsangebote im Stuttgarter Raum mit großem Engagement.
Mit den ethischen Fragestellungen und den Möglichkeiten selbstbestimmten Handelns im Kontext Pränatalmedizin setzte sich Prof. Dr. Steger in seinem Vortrag auseinander. Prof. Dr. Steger ist Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin sowie Vorsitzender der Ethikkommission der Universität Ulm und langjähriger Kooperationspartner der IuV-Stelle Ulm.
Die interdisziplinären Beiträge der Referent*innen und Austauschrunden mit den Teilnehmenden haben wichtige Impulse und Anregungen gegeben. Herzlichen Dank dafür!